Stolze Seefahrertraditionen
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Borgere
Die Bewohner der Westküste von Thy nutzten das Meer nicht nur zum Fischfang, sondern betrieben auch regen Handel mit den Städten an der Südküste Norwegens. Von ungefähr 1600 bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts brachte die Schifffahrt der Region beträchtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. In flachbödigen, so genannten Sandschiffen, die bis dicht an den Strand gelangen konnten, transportierte man Waren nach Kristiansand und mitunter sogar bis Stavanger und Bergen. Die Schiffe waren 12- 14 Meter lang, vier Meter breit und hatten einen Tiefgang von anderthalb Metern. Die Besatzung bestand aus drei bis vier Mann. An Bord hatte man Getreide, Fleisch, Butter, Leinen und selbst gestrickte Pullover aus der Wolle der Dünenheidenschafe. Besonders die landwirtschaftlichen Produkte waren für die Norweger lebensnotwendig. Die Schiffe kehrten voll beladen mit Holz, Eisen, Öfen, Steinen und manchmal sogar norwegischen Fjordpferden heim. Alles Dinge, die damals in Thy Mangelware waren. Dieses Treiben war jedoch auch sehr gefahrvoll. Einsatz der Arbeit waren Güter und Leben. Klitmøller war damals das Zentrum des Seehandels und sehr reich, der Stadt Thisted in Wirtschaft und Handel überlegen. Es wird zum Beispiel erzählt, dass einige der Bewohner von Klitmøller schöne Gewänder mit Seide und Spitzen trugen oder sogar Perücken trugen, wie es damals gerade Mode war. Dieser Anblick war für Thy zur damaligen Zeit sehr ungewohnt. Der lebhafte und lukrative Handel von Klitmøller war daher ein Dorn im Auge der Kaufleute von Thisted, die versuchten, den Aktivitäten ein Ende zu bereiten, bis König Frederik III dem Handel seinen Segen gab. Als Thisted Havn Mitte des 19. Jahrhunderts entstand und es möglich war, den Limfjord durch eine Öffnung in Agger Tange zu befahren, konnten die Häfen an der wettergebeutelten Westküste jedoch mit mehr mit den ruhigen Hafenbedingungen in Thisted konkurrieren, und so starb die Handelsschifffahrt mit den Sandschiffen allmählich aus.
Andere interessante Besichtigungsorte:
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Der Strand von Nørre Vorupør, wo die Fischerboote bei ihrer Rückkehr vom Meer noch immer an Land gezogen werden
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Stenbjerg Landingsplads
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Kirche Klitmøller, wo ein Kiel eines Sandschiffes in der Kapelle hängt
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Kirche von Vester Vandet, in der auf der großen Standuhr ein dreimastiges Sandschiff abgebildet ist