Auf dem Rettungsweg entlang der Westküste
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Ganz hinunter zum Wasser von Agger Tange im Süden bis Bulbjerg im Norden verläuft eine bescheidene Wagenspur zwischen den Dünen hinein und hinaus. Dieser bescheidene Weg war über viele Jahre buchstäblich ein Lebensnerv für das gesamte Gebiet, denn auf ihm fuhren die Rettungsmannschaften mit all ihren Ausrüstungen zu und von den Orten von Schiffsuntergängen und Strandungen an der Küste. Die freiwilligen Retter halfen Hunderten von Menschen aus Seenot. Der nordjütländische Rettungsdienst wurde 1852 gegründet. 21 Rettungsstationen wurden entlang der jütländischen Westküste errichtet. Die starke Strömung, die häufigen Stürme und die Sandbänke ließen zahlreiche Schiffe stranden, und selbst wenn dies nahe der Küste geschah, gelang es den Schiffbrüchigen nur selten, aus eigener Kraft und mit heiler Haut an Land zu kommen. Die Initiative für den Rettungsdienst entstand, nachdem zwei englische Linienschiffe 1811 bei Thorsminde strandeten und 1.230 Menschen ums Leben kamen. Die Rettungsstationen hatten speziell ausgerüstete Boote und Raketenapparate, mit denen man Menschen aus den auf Grund gelaufenen Schiffen an Land hieven konnte. Die Rettungsmannschaft bestand aus einem Aufseher und 12 Bootsmännern, die aus der einheimischen Bevölkerung ausgewählt wurden. Es mussten robuste und zuverlässige Fischer sein, die an unwirtliches Wetter und harte Arbeit gewöhnt waren. Die Mannschaft erhielt ein Honorar, was für die Fischer mit ihren schwankenden Einnahmen ein wichtiges Zubrot war.
Ihren höchsten Stand erreichten die Rettungsstationen im Jahr 1924 mit 63 Einrichtungen entlang der gesamten Küste. Und es wurden viele Menschenleben gerettet. Von der Station am Stenbjerg Landungsplatz wurden im Laufe der Zeit beispielsweise 121 Seeleute gerettet, daneben 19 Fischer aus dem Ort. Heute sind noch mittlerweile modern ausgestattete Rettungsstationen in Vorupør und Hanstholm in Betrieb. Mit Landrovern ist man dort schnell vor Ort und kann Hilfe von einem Helikopter anfordern.
Verfolgen Sie die Geschichte des Rettungsweges:
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Der Westküsten-Wanderweg Agger-Bulbjerg folgt über weite Strecken dem alten Verlauf des Rettungsweges am Meer entlang.
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Das alte Rettungshaus in Lyngby ist heute eine Herberge mit Betten und Toiletten für Wanderer und Radwanderer. Der Schlüssel ist gegen einen bescheidenen Obolus beim Nachbarn erhältlich.
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Besuchen Sie die Rettungsstation in Stenbjerg, die zu einem kleinen Museum über den Rettungsdienst umgestaltet wurde.
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Besuchen Sie die alten Rettungsstationen in Agger und Vorupør – auch das Museum von Vorupør ist einen Besuch wert.